Link verschicken   Druckansicht öffnen
 

Leitbild

In unserem evangelischen Kinderhaus Sternenhimmel findet Erziehung, Bildung und Betreuung für Kinder im Alter von 0 Jahren bis zur Einschulung statt. Die Grundlagen unserer Arbeit sind der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP), das Bayerischer Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) und die UN-Kinderrechtskonvention vom 20. November 1989.


Jedes Kind unterscheidet sich durch seine Persönlichkeit und seine Einzigartigkeit von Anderen. Unser Ziel ist es, auf die individuellen Unterschiede der Kinder einzugehen und jedes einzelne Kind bestmöglich zu begleiten. Durch systematische Beobachtung der Lern- und Entwicklungsprozesse des Kindes werden ein differenziertes Bildungsangebot und eine individuelle Lernbegleitung, auch bei gemeinsamen Lernaktivitäten ermöglicht.


Kinder haben das Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden. Es ist zugleich ein Recht, sich nicht zu beteiligen. Dieser Freiwilligkeit seitens der Kinder, ihr Recht auszuüben, steht jedoch die Verpflichtung der Erwachsenen gegenüber, Kinder zu beteiligen, ihr Interesse für Beteiligung zu wecken (Art. 12 UN-Kinderrechtskonvention, §8 Abs. 1 Satz 1 SGB VIII, Art. 10 Abs. 2 BayKiBiG).


„Beteiligung“ bedeutet „Partizipation“ im Sinne von Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitbestimmung. Sie gründet auf Partnerschaft und Dialog. Partizipieren heißt Planung und Entscheidungen über alle Angelegenheiten, die das eigene Leben und das der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für anstehende Fragen und Probleme zu finden. Als (Mit-) Betroffene und „Experten in eigener Sache“ werden alle Kinder in bildungs- und einrichtungsbezogene Planungs-, Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse regelmäßig miteinbezogen.


Aufgrund dessen haben wir unser pädagogisches Konzept auf die offene Arbeit ausgerichtet. Die Arbeit mit den Kindern geschieht überwiegend projektbezogen und in Kleingruppen. Dies ermöglicht Kindern zu lernen, selbst zu bestimmen, mit wem (Spielpartner), sie wo (Spielort), was (Spielart), wie lange (Spieldauer), spielen. Diese Selbstbestimmung wird unterstützt u.a. durch ein großflächiges, vielfältiges und gezieltes Spiel- und Lernangebot, offene Gruppen die Entscheidungsfreiheit bieten und eigenes Tempo erlauben. Auf diese Weise lernen Kinder, ihr Handeln an ihren Werten auszurichten und sich so zu verhalten, wie es ihrem Selbst entspricht (=Autonomieerleben).

 

Auf der Grundlage eines Menschenbildes, welches alle Menschen als liebenswerte Geschöpfe Gottes annimmt, pflegen wir einen wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander. Gute pädagogische Beziehungen bilden das Fundament dafür, dass Leben, Lernen und demokratische Sozialisation gelingen.

Der Anspruch, den wir an unsere alltägliche pädagogische Arbeit haben, kann mit einem Leitsatz von Janusz Korczak auf den Punkt gebracht werden:

 

"Jedes Kind hat das Recht, ernstgenommen, nach seiner Meinung und seinem Einverständnis gefragt zu werden."